Förderung für den Hausbau: Möglichkeiten im Überblick

von | Jan 27, 2022 | Baufinanzierung

iStock.com/ThitareeSarmkasat

Die eigenen vier Wände von Grund auf selbst gestalten – auf dieses Ziel arbeiten viele jahrelang hin. Deshalb gibt es in Deutschland zahlreiche Möglichkeiten, Unterstützung für die Baufinanzierung zu bekommen. Hierzu gehören Kredite mit vergünstigten Zinssätzen genau wie einmalige Zuschüsse. Damit auch Du von solchen Maßnahmen zur Förderung des Hausbaus profitierst, musst Du in erster Linie zwei Fragen klären:

  1. Wo kann ich eine finanzielle Förderung für den Hausbau beantragen?
  2. Welche Bedingungen muss ich für bestimmte Hausbau-Fördermittel erfüllen?

Dank vergleich-auch-du brauchst Du nicht stundenlang im Internet nach Antworten zu suchen. Stattdessen findest Du hier alle verfügbaren Optionen (und ihre Vorteile) auf einen Blick. Wir erklären Dir, welche Fördergelder es beim Hausbau gibt und für wen sie infrage kommen.

Baufinanzierung mit Wohn-Riester

Das Eigenheim dient unter anderem auch als Investition in die Altersvorsorge. Dafür bietet der Staat eine spezielle Eigenheimrente (umgangssprachlich Wohn-Riester) an. Das funktioniert folgendermaßen:

  • Du zahlst mindestens vier Prozent Deines Brutto-Jahreseinkommens in einen Wohnriester-Vertrag ein.
  • Im Gegenzug erhältst Du staatliche Zulagen von 175 Euro jährlich (plus jährlich 185 Euro für vor 2008 geborene Kinder oder 300 Euro für ab 2008 geborene Kinder).
  • Außerdem kannst Du die Einzahlungen von der Steuer absetzen.
  • Wichtige Bedingung: Das eingezahlte Geld musst Du für Deine eigene Immobilie verwenden.

Die Hausbau-Förderung durch Wohn-Riester ist noch an weitere Konditionen geknüpft. Grundsätzlich kannst Du sie nur in Anspruch nehmen, wenn Du:

  • selbst in der jeweiligen Immobilie wohnst.
  • Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung bist.

Dies trifft beispielsweise bei selbstständigen Unternehmern, Ärzten oder Rechtsanwälten nicht zu. Anders sieht es bei gesetzlich versicherten Arbeitnehmern aus. Für diese Zielgruppe stehen verschiedene Modelle zur Auswahl.

Mögliche Riester-Förderung beim Hausbau

  • Kombination mit Bausparvertrag:
    Diese Variante eignet sich für langfristig geplante Bauprojekte. Dabei werden Deine Riester-Beiträge und die staatlichen Zuschüsse in einen Bausparvertrag eingezahlt.
  • Tilgung eines Darlehens:
    Du kannst Dein Riester-Vermögen auch nutzen, um Deinen Baukredit in monatlichen Raten abzuzahlen.
  • Kombination mit Bausparvertrag UND tilgungsfreiem Darlehen:
    Wenn Du einen Hausbau zügig in die Wege leiten willst, kann sich ein Bausparsofortdarlehen lohnen. Das bedeutet, dass Du ein Vorausdarlehen über die gesamte, jetzt benötigte Summe erhältst. So musst Du nicht jahrelang warten, bis Du ein Grundstück kaufen kannst. Dabei ist das Darlehen an einen Riester-geförderten Bausparvertrag geknüpft. Wenn die Ansparphase vorbei ist, tilgst Du mithilfe des Vermögens aus dem Bausparvertrag das Sofortdarlehen.

Wer in einen Riester-Vertrag einzahlt, bekommt zur Hausbau-Förderung eine Grundzulage von mindestens 175 Euro monatlich. Einen einmaligen Bonus von 200 Euro gibt es unter folgender Voraussetzung: Am Anfang des Jahres, in dem Du den Vertrag abschließt, bist Du jünger als 15 Jahre. Auch Familien genießen besondere Vorzüge. Für jedes Kind, das vor 2008 zur Welt kam, sieht die Eigenheimrente 185 Euro Zuschlag vor. Bei Kindern mit späterem Geburtsdatum sind es sogar 300 Euro.

Staatliche Hausbau-Förderung für Familien

Wenn der erste Nachwuchs kommt, werden die eigenen vier Wände immer wichtiger. Aber gerade für junge Eltern ist es oftmals nicht leicht, große Investitionen zu finanzieren. Daher bietet der Staat einige Förderprogramme, die gezielt Familien mit Kindern beim Hausbau helfen.

Wohnraumförderungsgesetz

In diesem Rahmen stellen Bundesländer Mittel für einkommensschwächere und kinderreiche Familien zur Verfügung. Hierzu gehören einmalige Zuschüsse, zinsgünstige Kredite und verbilligtes Bauland. Die Maßnahmen sind allerdings an bestimmte Einkommensgrenzen geknüpft, und zwar:

  • 18.000 Euro jährlich bei Zwei-Personen-Haushalten
  • plus 4.100 Euro für jede weitere Person
  • plus 500 Euro für jedes Kind

Wenn Dein Haushalt insgesamt mehr verdient, kannst Du von dem Wohnraumförderungsgesetz also nicht Gebrauch machen. Es gibt aber noch eine andere familienfreundliche Förderung beim Hausbau.

Förderungen zum Hausbau je nach Bundesland

Die Länder stellen regionale Eigenheimförderungen zur Verfügung. Wie hoch diese ausfallen, hängt meist vom Einkommen und der Anzahl bzw. dem Alter Deiner Kinder ab. Sie richten sich nicht nur an einkommensschwächere Familien, sondern werden beispielsweise auch gerne genutzt, wenn sich ein Elternteil gerade in Elternzeit befindet. Die jeweiligen Bedingungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Wichtig ist aber immer, dass Du die Immobilie selbst nutzt.

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Schon gewusst?

In Bayern gewährt die Landesbodenkreditanstalt (BayernLabo) zinsverbilligte Darlehen und staatliche Zuschüsse für Familien mit niedrigem bis mittlerem Einkommen. Sie sollen es leichter haben, Häuser bzw. Wohnungen zu kaufen oder Häuser neu zu bauen. Diese Eigenheimförderung richtet sich nach dem Jahresbruttoeinkommen eines Haushalts. Liegt es unter einer bestimmten Grenze, kannst Du einen Förderantrag stellen.

Nachfolgend findest Du eine Liste, bei welcher Bank im jeweiligen Bundesland Du Dich über Zuschüsse und Darlehen informieren kannst. Diese bieten ähnlich wie die KfW unterschiedlichste Förderprogramme an, etwa im Bereich altersgerechte Modernisierung, Förderung von Bestandsimmobilien oder Neubau, energetische Sanierungen und Co.:

 

  • Baden-Württemberg: L-Bank
  • Bayern: Bayerische Landesbodenkreditanstalt (BayernLabo)
  • Berlin: Investitionsbank Berlin (IBB)
  • Brandenburg: Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB)
  • Bremen: Bremer Aufbau Bank (BAB)
  • Hamburg: Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg)
  • Hessen: WIBank
  • Mecklenburg-Vorpommern: Landes Förderinstitut Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachen: NBank des Landes Niedersachsen
  • Nordrhein-Westphalen: NRW.Bank
  • Rheinland-Pfalz: Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz
  • Saarland: Saarländische Investitionskreditbank AG (SIKB)
  • Sachsen: Sächsische Aufbaubank (SAB)
  • Sachsen-Anhalt: Invesititionsbank Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein: Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH)
  • Thüringen: Thüringer Aufbaubank

Fördermittel für umweltfreundlichen Hausbau

Das Thema Nachhaltigkeit spielt inzwischen auf dem Immobilienmarkt eine entscheidende Rolle. Energieeffiziente Häuser bieten nicht nur den Vorteil, dass Du langfristig weniger Heiz- und Stromkosten hast. Zudem fällt die entsprechende Baufinanzierung deutlich günstiger aus. Die KfW bietet auch Förderungen für Käufer und Bauherren, die auf umweltschonenden Hausbau setzen. Aktuelle Fördermöglichkeiten findest du unter kfw-foerderbank.de.

Checkliste: Fördergelder beantragen in 4 Schritten

Um solche Fördergelder zu beantragen, sind folgende Schritte notwendig:

  1. Lass Dich von einem fachkompetenten Experten für Energieeffizienz beraten. Danach kannst Du Dich bei der Bank um ein passendes Darlehen kümmern.
  2. Prüfe, welche Arten der Hausbau-Förderung sich für Dein Vorhaben eignen und ob Du mehrere kombinieren kannst.
  3. Stelle den KfW-Antrag, bevor Du mit den Bauarbeiten beginnst. Zuschüsse kannst Du direkt online oder per Post beantragen. KfW-Darlehen für den Hausbau musst Du dagegen über Deine Bank beantragen.
  4. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, musst Du ein Bestätigungsformular einreichen – entweder online auf dem KfW-Portal oder bei Deiner Bank.
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Wichtig zu wissen

Seit 2020 laufen zahlreiche Förderungen für nachhaltigen Hausbau über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Das betrifft insbesondere das Heizen mit erneuerbaren Energien: Wärmepumpen, Biomasse-Anlagen, Solarkollektor-Anlagen, Hybridheizungen sowie „Renewable ready“-Gasbrennwertheizungen. Anträge hierfür kannst Du ebenfalls online auf der BAFA-Webseite stellen.

Weitere Fördermöglichkeiten beim Hausbau

Neben KfW und BAFA gibt es noch zusätzliche Anlaufstellen, bei denen Du Dir ebenfalls Unterstützung holen kannst. Zum einen haben viele Gemeinden ein großes Interesse daran, Familien bei der Baufinanzierung zu entlasten. Dementsprechend lohnt es sich, bei der örtlichen Stadtverwaltung nach etwaigen Darlehen oder Zuschüssen zu fragen. Darüber hinaus stehen zwei potenzielle Ansprechpartner zur Verfügung:

  • Mehrere katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen bieten unter anderem Hausbau-Förderungen in Form von zinsvergünstigten oder sogar zinsfreien Darlehen an.
  • Arbeitgeber haben ebenfalls die Befugnis, Darlehen an ihre Angestellten zu vergeben. Wenn Du Glück hast, bekommst Du in diesem Fall sogar einen komplett zinsfreien Kredit. Allerdings ist damit auch ein gewisses Risiko verbunden. Denn durch ein Arbeitgeberdarlehen steigt Deine Abhängigkeit als Arbeitnehmer. Falls das Beschäftigungsverhältnis frühzeitig endet oder Du zahlungsunfähig wirst, kann es schnell zu Konflikten kommen. Wer auf der sicheren Seite bleiben will, sollte also lieber den herkömmlichen Weg über eine Bank nehmen.

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