Schlecht investieren: Geld verlieren leicht gemacht

von | Nov 23, 2023 | Geldanlage

iStock.com/metamorworks

Nie war schlecht investieren so einfach für Dich wie jetzt. Erfahre hier, worin Du zurzeit besser nicht oder nur mit wenig Geld investieren solltest, welche Anlageformen Gefahren bergen und warum. Anschließend weißt Du, welche Fehler Du wie vermeiden kannst, um nicht schlecht zu investieren und hohe Verluste zu machen.

So wirst du dein Geld schnellstmöglich los

Du möchtest den Weg einer Investition mal in eine andere Richtung gehen? Wie kannst Du Dein Geld möglichst schlecht investieren, sodass Du alsbald gewaltige Verluste machst? Das ist aktuell nämlich gar nicht so schwer. Der Finanzmarkt ist durch verschiedenste Ereignisse momentan stark gebeutelt. Da wären beispielsweise die noch immer vorhandenen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die weltweite Wirtschaft, die hohe Inflationsrate in zahlreichen Ländern und die Energiekrise durch den Ukraine-Krieg.

Aktiv und passiv investieren

Der wichtige entscheidende Unterschied zwischen gutem und schlechtem Investieren liegt, nach dem ausgezeichneten Robo-Advisor Gerd Kommer, zunächst einmal im Wie. Das heißt explizit: ob Du passiv oder aktiv investierst.

Aktiv investieren

Aktiv bedeutet, dass Du als Privatanleger in Fonds und/oder Wertpapiere wie Aktien investierst oder dies über einen bezahlten Banker, Vermögensverwalter oder Fondsmanager tust. Du selbst oder Dein Fondsmanager wählt einzelne Aktien nach gewinnversprechenden Kriterien aus („Stockpicking“) und versucht durch schnellen Kauf- und Verkauf dieser Aktien einen besseren Gewinn als der Markt zu erzielen. Laut Kommer wählten 2019 rund 98 Prozent der Anleger diese Anlageform – viele davon investierten schlecht. Dies ergab sich aus der empirischen Finanzforschung.

Dennoch ist das aktive Investieren nicht per se schlecht. Es unterliegt lediglich stärkeren, einzelnen Schwankungen des Aktienmarktes.

Dadurch ist das Risiko deutlich höher, im falschen Moment zu kaufen oder zu verkaufen und alles zu verlieren. Dennoch kann auch ein aktiver Aktienfonds mittels Buy-and-Hold-Strategie funktionieren. Relevant ist auch immer die Diversifikation. Das Risiko, langfristig auf der Verliererseite zu stehen und einen Totalverlust zu riskieren, ist hier einfach deutlich höher als bei einer passiven Anlagestrategie – vor allem für Menschen, die nur über ein rudimentäres Wissen verfügen. Und dennoch ist es nach wie vor die bevorzugte Wahl. Vielleicht liegt der Reiz am aktiven Investieren im Wettkampf gegen den Markt, im Messen des Besseren und funktioniert ähnlich reizvoll wie das Glücksspiel: alles gewinnen oder verlieren.

Passiv investieren

Passiv investieren bezeichnet hingegen die ‚buy and hold‘-Methode, bei der in den gesamten Aktienmarkt investiert wird. Und zwar in Form von ETFs, Indexfonds und weltweit streuenden Aktienfonds. Bei der ‚buy and hold‘-Methode werden Wertpapiere einmal eingekauft und dann möglichst langfristig über mehrere Jahre in einem Portfolio gehalten. Bei dieser Vorgehensweise geht es nicht darum, den Markt zu besiegen, sondern diesen abzubilden. ETFs (engl.: „Exchange Traded Fund”) sind dabei börsengehandelte Indexfonds, die einen gesamten Index darstellen und dadurch relativ übersichtlich gestaltet sind. Diese Form des Investierens in ein bunt gemischtes Portfolio ist deutlich risikoärmer als das eher schlechte, aktive Investieren, weil es empirisch betrachtet eine bessere Rendite-Risiko-Kombination besitzt. Viele Banken bieten einen ETF-Sparplan für Dein Portfolio an, sodass Du langfristig ein Vermögen aufbauen kannst.

Extra-Tipp

Du willst ein Tagesgeld-Konto eröffnen? Für besonders Vorsichtige eignet sich auch die Kombination aus einem solchen Portfolio mit einem Tagesgeld-Konto. Je nach eigener Risikobereitschaft kannst Du im Verhältnis 75:25, 50:50 oder 25:75 Dein Geld verteilen und dabei nicht schlecht investieren. Ein Tagesgeld-Konto bei der Bank kann einen höheren Zinssatz erzielen; dies ist aber abhängig von der Wirtschaftslage wie beispielsweise der Inflation. Aktuell beinhaltet es nur einen sehr geringfügigen Zinssatz, aber es ist langfristig und der Anleger kann jederzeit auf sein Erspartes zugreifen.

Tagesgeldkonto eröffnen

Du willst mit einem Tagesgeldkonto einen Notgroschen zur Seite legen? Finde in unserem Vergleich das beste Angebot für Dich!

Geldanlagen, um schlecht zu investieren

Aufgrund der aktuellen Phase der hohen Inflation der Geldpolitik können viele Anlageformen steigende Konditionen anbieten – das liegt unter anderem daran, dass die EZB den Leitzins angehoben hat. Wir zeigen Dir, welche die gängigsten Anlageformen sind und bei welchen Du eher schlecht oder eben profitabel investierst:

Anleihen

Bei dieser Anlageform leihst Du dem Staat oder einem Unternehmen Geld zu einem festgelegten Zinssatz. Am Ende der Laufzeit erhältst Du den Nennwert zurück. Gerät der Schuldner in wirtschaftliche Schwierigkeiten, kann es zum Ausfall der Zinsen oder der Tilgung kommen.

Einzelaktien

Einzelne Aktien zu kaufen, also aktiv zu investieren, ist nicht nur stressig, sondern hochgradig riskant und schlecht investiert. Mit ihnen kannst Du zwar schnell eine hohe Rendite erzielen, aber auch schnell alles verlieren. Du musst den Kursverlauf permanent im Auge behalten, um im richtigen Moment zu kaufen oder zu verkaufen. Das erfordert Zeit und Erfahrung. Wer den richtigen Moment verpasst, kann schnell viel Geld verlieren.

Immobilienfonds

Hierbei streust Du in gewerblich vermietete Immobilien. Diese Investition bietet hohe Renditechancen, gilt aber als risikoreich, da es nicht sicher ist, ob sich das entsprechende Immobilienprojekt am Ende bewährt.

Außerdem liegt hier oft eine langfristige Anlegepflicht von einigen Wochen bis zu Monaten oder Jahren vor und Du hast eine geringe Liquidität.

Kurzum: Es kann eine schlechte Investition in großen Mengen sein. Als kleine Beimischung in Dein Portfolio ist diese Anlageform aber, entsprechend Deinen Ziele und Wünschen, in der Regel meist sinnvoll.

Investmentfonds

Schon bei kleinen Beträgen kannst Du mit diesem Fonds kostengünstig eine breite Streuung im Sinne des passiven Investierens erzielen. Setzt Du auf passiv gemanagte Indexfonds wie den ETF, kannst Du ohne hohe Verwaltungsgebühren breit streuen und risikoarm gute Rendite einstreichen. Sie eignen sich gut für die Altersvorsorge und haben höhere Gewinnerträge als zum Beispiel der Rentenfonds.

Rohstoffe

Eine beliebte Anlageform sind Rohstoffe wie Gold, Silber und Platin. Jedoch hast Du hier nur Gewinn, wenn der Kurs steigt. Es gibt keine Dividende oder Zinsen. Außerdem werden die Metalle oft in US-Dollar gehandelt, weswegen Du auch ein gewisses Währungsrisiko eingehst. Besser nur als kleinen Anteil im Portfolio handeln.

Sparkonten

Anlageformen wie das Tagesgeldkonto, Festgeld oder Sparbuch eignen sich durch eine gesetzliche Einlagensicherung zum langfristigen Sparen. Diese gesteht jedem Kunden einen Festbetrag von 100.000 Euro zu, wenn die Bank insolvent gehen sollte. Vorteilhaft ist hier die Liquidität, da Du bei Tagesgeld und Sparbuch jederzeit Geld abheben oder einzahlen kannst. Diese Anlageform ist sehr sicher, wirft aber kaum bis keine Rendite ab, da die Zinsen aktuell oft unterhalb der Inflationsrate liegen. Als Reservedepot, auf das Du im Notfall zurückgreifen kannst, ohne, dass Du einen Kredit aufnehmen musst, lohnt sich diese Anlageform allemal.

Fazit: Mit Indexfonds in den sicheren Hafen

Wer schlecht investieren möchte, setzt auf einzelne Aktien oder Sparkonten mit Negativzinsen. Bei der ersten Anlageform verlierst Du schnell, bei der anderen langfristig Dein Geld. Jede Anlageklasse für sich genommen birgt gewisse Risiken. Besser ist es also, nicht auf ein einzelnes Pferd zu setzen, sondern breit zu streuen. Besonders geeignet sind dafür ETFs, denn diese sind pflegeleicht, da sie sich selbst managen und wenig Verwaltungskosten verschlingen. Außerdem sind sie übersichtlich, da sie einen gesamten Index wiedergeben und flächendeckend streuen. Ein hoher Anteil Deines Portfolios sollte also Indexfonds beinhalten. In kleineren Anteilen dürfen es auch Anleihen, Immobilienfonds oder Rohstoffe sein.