ETF-Sparplan: Erklärungen, Basics & Abläufe

von | Sep 22, 2021 | Fokus, Geldanlage

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Das Thema Geld sparen bzw. anlegen geht uns alle etwas an und jeder beschäftigt sich in irgendeiner Form damit. Aufgrund der aktuellen Nullzinspolitik sind klassische Anlagen wie das Sparbuch nicht mehr interessant. Sparer erhalten für ihr angelegtes Geld keinerlei Zinsen. Deshalb ist heutzutage eine renditestarke Geldanlage, die nicht über Wertpapiere läuft, fast nicht mehr denkbar. Wer sich mit diesem Weg des Sparens vertraut machen will, sollte den ETF-Sparplan ins Auge fassen. Wir erklären Dir, worauf es ankommt und schildern Dir grundlegende Abläufe.

Was sind ETFs?

Die Geldanlage mit den drei Buchstaben ist in aller Munde. Die Abkürzung ETF steht für Exchanche Traded Funds. Es handelt sich hierbei um börsennotierte Fonds, die die Wertentwicklung von bestimmten Indizes (z.B. dem DAX) widerspiegeln. Daher laufen ETFs auch häufig unter der Bezeichnung Indexfonds. Die Indizes wiederum bilden den Wert der Vermögensgegenstände ab, die darin enthalten sind. Im Hinblick auf den DAX also die Aktien der 30 größten deutschen Firmen. Die Unternehmen, die zu einem jeweiligen Index gehören, sind automatische Bestandteile des ETF.

Du weißt also immer ganz genau, welche Unternehmen im ETF enthalten sind.

Je nach Firmen, Branchen oder Interessen suchst Du danach Deine Geldanlage aus.

Entscheidend ist, dass ETF passiv gemanagt werden. Sie richten sich immer nach dem Kurs des Index. Der Fondsmanager entscheidet also nicht, wie er die einzelnen Fondsbestandteile anlegt, sondern er richtet sich nach dem Wert des übergeordneten Index. Kurzum:

  • Steigt der Index, dann steigt auch der ETF.
  • Sinkt der Index, verringert sich auch der Wert des ETF.

Im Vergleich hierzu stehen herkömmliche Fonds. Diese werden durch den Fondsmanager aktiv verwaltet. Das bedeutet, er überprüft die einzelnen Fondsbestandteile und wägt ab, welche hoch im Kurs stehen und welche weniger. Je nachdem erhalten aufsteigende Unternehmen im Fonds einen größeren Anteil. Natürlich darf er hierbei die Anlagestrategie und -politik des Fonds nicht missachten.

Extra-Tipp!

Ein Vorteil beim ETF-Sparplan ist, dass die Gebühren für die Verwaltung entfallen. Da sie einer passiven Strategie unterliegen, müssen Anleger die Management-Kosten nicht mitbezahlen.

Wie funktioniert ein ETF-Sparplan?

Grundsätzlich funktioniert ein ETF-Sparplan genauso wie ein Sparplan bei der Bank. Du zahlst jeden Monat Geld in einen ETF ein, den Du selbst aussuchst. Diese Version der Geldanlage ist für Dich besonders geeignet, wenn Du Dein Vermögen aufbauen, hierfür aber monatlich keine großen Beträge einzahlen möchtest. Falls Dir die monatliche Sparrate nicht zusagt, vergeben manche Anbieter auch Sparintervalle für ein Quartal oder ein halbes Jahr.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Du in einen ETF bereits kleine Beträge einzahlen kannst.

Je nachdem, für welchen ETF-Anbieter Du Dich entscheidest, kannst Du bereits mit einem Euro, mit 10 Euro oder mit 50 Euro investieren.

Wenn Du über einen ETF sparen willst, bist Du zudem flexibel. Du kannst den ETF-Sparplan zu jeder Zeit anpassen oder aussetzen, falls es mit Deinen Finanzen mal eng wird und Du Deine Sparsumme gegebenenfalls für andere Investitionen benötigst.

Wie ist der Ablauf bei einer Anlage in einen ETF-Sparplan?

1. Depot eröffnen:

Damit Du in einen ETF einsparen kannst, musst Du bei einer Bank, einem Finanzberater oder einem Online-Broker ein Depot eröffnen. Dieses Depot dient als Aufbewahrungsort für die Fondsanteile. Gleichzeitig gehen aus dem Depot die Ausgaben ab, wenn Du Fondsanteile nachkaufst. Mit jeder Sparrate kaufst Du Anteile in einer bestimmten Höhe, die Du selbst festlegst. Natürlich kannst Du über den ETF-Sparplan nicht nur in einen Indexfonds investieren, sondern auch in mehrere.

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Wichtig zu wissen

Der Kurs von Wertpapieren an der Börse schwankt von einer Minute auf die nächste. Dabei ist es egal, ob die Rede von ETFs, herkömmlichen Fonds oder Aktien ist. Bei einem ETF-Depot bzw. einem Sparplan für Aktien kannst Du monatlich oder quartalsweise Fonds nachkaufen und investierst nicht einmalig.

2. ETFs kaufen:

Investierst Du einmalig einen hohen Geldbetrag in einen ETF, kommt es auf den Zeitpunkt an. Tätigst Du den Kauf, wenn der ETF-Wert niedrig ist, hast Du Glück und bekommst mehr Anteile. Erwirbst Du Fonds zu einem Zeitpunkt, zu dem der Kurs hoch ist, sind die Anteile auch teurer. Du erhältst somit für den gleichen Geldbetrag weniger Anteile, da sie zu Deinem Kaufzeitpunkt teurer sind. Daher bringen Einmalkäufe ein höheres Risiko mit sich. Dies wirkt sich auch auf Deine Rendite aus. Je mehr Anteile Du besitzt, desto höher ist der Betrag, der Dir zusteht.

Deshalb basiert ein Sparplan für Aktien, ETF oder herkömmliche Fonds immer auf einem Depot. Mit der festgelegten Sparrate kauft Dein Finanzberater monatlich oder quartalsweise Fonds oder Anteile eines ETF nach. Durch die Schwankungen ergeben sich immer andere Kaufpreise – einmal etwas höher, das andere Mal etwas niedriger. Mit dem monatlichen oder vierteljährlichen Kauf über den ETF-Sparplan gleichen sich die Schwankungen bzw. hohe oder niedrige Preise aus und Du hast geringere Risiken im Hinblick auf Verluste.

Passendes Depot finden

Du weißt, auf welche Konditionen es für Dich ankommt? Dann finde jetzt das Depot, das am besten zu Deinen Bedürfnissen passt!

Welche Kosten fallen für einen ETF-Sparplan an?

Willst Du mit einem ETF sparen, solltest Du dennoch berücksichtigen, dass hiermit einige Gebühren verbunden sind.

1. Ausgaben für das Management

Obwohl es sich bei ETFs um passiv gemanagte Fonds handelt, verwalten sich diese trotzdem nicht von selbst. Hinter den Fonds sitzen Manager, die jeden Tag die Fonds betreuen.

2. Depotgebühren

Für das Depot, in dem Deine Fondsanteile verwahrt sind, fallen Depotgebühren an. Bei vielen Online-Brokern hast Du die Möglichkeit eines kostenlosen Depots. Gehst Du den Weg mit einem privaten Finanzberater mit einer etablierten Bank, sind Kosten für die Depotführung üblich.

Führe am besten im Vorfeld einen umfassenden Depot-Vergleich durch, um günstige Konditionen in Erfahrung zu bringen.

3. Verkaufsgebühren

Zudem kann es sein, dass beim Verkauf der ETFs ebenfalls Gebühren anfallen.

Ein ETF-Sparplan ist für lange Sicht gedacht

Bei der Überlegung zwischen einer langfristigen oder kurzfristigen Geldanlage, gehören ETFs in die mehrjährige Kategorie. Ein ETF-Sparplan eignet sich für zwei Hintergründe:

  • Du kannst den ETF-Sparplan für Deine Kinder anlegen. Während der Kinder- und Jugendjahre investierst Du in die Anlage für Deinen Nachwuchs. Für größere Ausgaben wie den Führerschein oder zu Studienbeginn hast Du dann sicher ein gutes Polster angespart.
  • Du kannst Dir einen ETF-Sparplan für die Altersvorsorge anlegen. Nach dem Studium und dem Berufseinstieg ist es notwendig, dass Du Dich neben der gesetzlichen Rente auch selbst für das Alter absicherst. Bist Du im Berufsleben angekommen, kannst Du gut jeden Monat eine gewisse Sparrate in einen ETF einsparen. Nach ungefähr 30 Jahren hast Du auch mit dem Ziel der Altersvorsorge einen guten Gewinn gemacht.

Ein ETF-Sparplan – gar nicht mal so schwer

Klar, wenn Du Dich noch nicht viel mit dem Thema Geldanlage beschäftigt hast, Klingen die Begriffe ETF, Aktienindex und Börse zunächst abschreckend. Eine plausible Erklärung zeigt jedoch, dass diese Art der Geldanlage gar nicht mal so schwer greifbar ist.

An der Börse sind unterschiedliche Aktienindizes versammelt. In Verbindung mit diesen Indizes hast Du auch die Möglichkeit Fonds zu kaufen, die genau diese Indizes abbilden, die sogenannten ETFs. Die Unternehmen, die in einem bestimmten Index enthalten sind, sind auch im Fonds erfasst. Du kannst also immer genau sehen, welche Unternehmen in dem ETF sind, in den Du einzahlst.

Mit dem ETF-Sparplan ist die Angelegenheit leicht. Du eröffnest entweder allein oder mit einem Finanzberater ein Depot. In dieses zahlst Du einen Geldbetrag ein. Von dem Depot gehen die ETF-Käufe ab und gleichzeitig werden Deine Fondsanteile hierin aufgehoben. Auch wenn ETFs passiv verwaltete Fonds sind, musst Du dennoch einige Gebühren für das Depot, das Management und den Verkauf einplanen. Letztlich ist ein ETF-Sparplan vor allem dann von Vorteil, wenn Du langfristig Dein Geld anlegen willst.