Ursachen und Folgen eines Börsencrashs

von | Aug 18, 2022 | Geldanlage

iStock.com/Khosrork

Du verfolgst die Börse und fragst Dich, wie der Aktienhandel funktioniert? Schnell kommt dabei die Frage nach den Risiken auf und, mit welchen Verlusten Du im Falle von Kurssenkungen rechnen musst. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Börsencrash. Doch was ist das eigentlich? Wir klären Dich über die Ursachen und Risiken eines Börsencrashs auf und darüber, was Du als Anleger im Notfall tun kannst. Dabei gibt es verschiedene Anlageformen, die Kursschwankungen besser ausgleichen können. Welche das sind und wie Du ein Depot eröffnest, erläutern wir Dir in diesem Artikel.

So kannst Du Aktien und andere Wertpapiere an der Börse handeln

Um Aktien kaufen und auch andere Wertpapiere handeln zu können, benötigst Du zunächst ein Aktien- oder Wertpapierdepot . Dieses kannst Du entweder bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnen. Über einen Broker bist Du über eine Plattform an das Börsensystem des Weltaktienmarktes angeschlossen, sodass Du Kurse in Echtzeit sehen kannst. Du kannst nun Orders an den Händler weiterleiten, also einen Kauf- oder Verkaufsauftrag. Dies erfolgt beispielsweise über Telefon, schriftlich, per Telefax oder persönlich bei Deiner Bank. Bei den Onlinebrokern gibst Du den Auftrag in der Regel direkt online über die Handelsplattform ein.

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ETFs und CFDs und, wie Du diese an der Börse handelst

Beide Anlageformen, ETF und CFD, werden über das Wertpapierdepot gekauft und gehandelt.

    • ETF steht für „Exchange Traded Funds„. Diese Investmentfonds kannst Du an der Börse kaufen und natürlich auch wieder verkaufen. Die ETFs werden auch als passiv gemanagte Fonds und Indexfonds bezeichnet. Fonds werden über einen Fondsmanager gehandelt. Dieser darf hier nur die Aktien kaufen, die in einem bestimmten Aktienindex vorhanden sind. Mit einem Aktienindex kaufst Du Unternehmensanteile von gleich mehreren Unternehmen (im DAX sind bspw. 60 Unternehmen enthalten) sowie Rohstoffe.
    • CFDs stehen für „Contract For Difference“. Der Käufer des CFD kauft das jeweilige Basisprodukt, eine Aktie, einen Index oder auch Rohstoffe zu einem bestimmten Preis und erzielt Gewinne, indem der Kurs des Basisobjektes zukünftig ansteigt (Long-CFD), oder fällt (Short-CFD). Ein Großteil des zu investierenden Kapitals wird dem Kunden vom Händler gegen Zinsen geliehen, wodurch der Anleger nur einen Bruchteil des tatsächlichen Preises zahlt und trotzdem die Rendite des gesamten Produktes vollständig einstreicht.
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Beispiel

Steigt der Kurs des Basisobjektes um zwei Prozent, steigt der Wert des CFD, bezogen auf das eigene Kapital des Kunden, zwischen 200 und 800 Prozent an. Ebenso, wie man sehr hohe Gewinne erzielen kann, musst Du bei dieser hoch spekulativen Anlage damit rechnen, dass Du auch schnell wieder Kapital verlierst.

Extra-Tipp

Leg Dein Geld nicht blind an, sondern informiere Dich zunächst und leg Dir eine langfristige Strategie bereit. Nur so kannst Du sicher sein, dass Du weißt, was Du kaufst, und brauchst bei der nächsten Krise nicht in Panik zu geraten.

Was ist ein Aktien-/Börsencrash?

Ein Börsencrash oder auf Deutsch Börsenkrach bezeichnet den plötzlichen und rapiden Fall zahlreicher Aktienkurse. Ein solcher Kurssturz wird durch abrupt eintretende Massenverkäufe der Aktienanleger hervorgerufen und kann innerhalb eines Tages erfolgen. Die Ursachen solcher panikartigen Verkäufe liegen oft in Interessensverschiebungen oder Fehlspekulationen.

Der erste große Crash erfolgte am 7. Februar 1637 an der niederländischen Tulpenbörse. Die Tulpe wurde zum Objekt der Begierde der Oberschicht. Da die Nachfrage stark anstieg, wurden Tulpen zum Spekulationsobjekt Nummer 1 an der Börse. Bald entwickelte sich eine Skepsis, ob es weiterhin so nach oben gehen könnte mit den Preisen.

Liegen die Preise weit über dem Wert des Objektes, nennt sich dies Spekulationsblase. Aus der Skepsis entstand die Angst, die Preise könnten fallen, und schlagartig verkauften Anleger massenhaft ihre Aktien, was zum ersten bekannten Börsencrash der Geschichte führte. Beim New Yorker Börsencrash 1929 ging es um die Aktien der Elektronikbranche und beim letzten Börsencrash 2000 um jene der Internetbranche.

Die Folgen des Börsencrashs im Jahr 2020 – 2021 für Anleger

2020 bis 2021 drohte wieder ein Börsencrash. Dieser hatte mehrere Auslöser. Die Hauptursache des Aktiencrashs im Jahre 2020/2021 war die Corona-Pandemie, die wiederum einen Ölpreis-Crash auslöste. Einige Öl-Konzerne waren gezwungen zu schließen. Da die Corona-Pandemie die Wirtschaft beeinträchtigte und nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen traf, verkauften viele Anleger ihre Aktien, um ihre Gewinne zu sichern. Während die Bundesregierung in Deutschland Unternehmen mit Fördergeldern und Kurzarbeitergeld unter die Arme griff, um Kosten für Arbeitsausfälle zu minimieren, sah es für private Anleger düsterer aus. Vor allem für jene, die den Crash nicht kommen sahen.

Denn mit sinkender Nachfrage wurde es schwierig, die Aktien zu verkaufen.

Wer nicht rechtzeitig reagierte, machte starke Verluste. Für Neueinsteiger an der Börse bietet ein Börsencrash jedoch die Chance, zu günstigen Preisen neue Aktien zu erwerben.

Was können Anleger bei einem Aktien-Crash machen?

Jede Krise hat auch ein Ende, deswegen lautet das Motto: Ruhe bewahren. Wenn Du eine langfristige Strategie befolgst und Dein Vermögen breit streust, gibt es keinen Grund zur Panik. Mit breiten Aktien-ETFs kannst Du das Risiko eines Verlusts minimieren. Oft ist es am besten, bei einem Börsencrash gar nichts zu tun, denn was heute geschieht, kann morgen wieder vorbei sein.

Fazit: Ein Börsencrash ist kein Weltuntergang

Mit der richtigen Investition musst Du den nächsten Börsencrash nicht fürchten. Wer breit streut, ist Schwankungen weniger stark ausgesetzt. Auf einen Börsenabsturz mit panischem Verkaufen zu reagieren ist genau die falsche Strategie. Wenn Du prophylaktisch in die richtige Anlageform investierst, kann Dir ein plötzlicher Kurssturz wenig anhaben.